Die Frottage (frz. frotter „reiben“) oder Abreibung geht auf ein altes chinesisches Verfahren zurück, deren künstlerisches Potential von Max Ernst ab 1925 für die Bildende Kunst neu entdeckt und weiterentwickelt wurde. Bei der Frottage wird die Oberflächenstruktur eines Gegenstandes oder Materials durch Abreiben mit Kreide oder Bleistift auf ein aufgelegtes Papier übertragen. Für Max Ernst war die Frottage „ein technisches Mittel, die halluzinatorischen Fähigkeiten des Geistes zu steigern, dass ‚Visionen‘ sich automatisch einstellen, ein Mittel, sich seiner Blindheit zu entledigen“. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Frottage

Frottagen erstellen ist also eine alten Technik, die jedes Kind kennt. Legt man eine Münze unter ein Blatt Papier und reibt mit einem weichen Bleistift darüber, so drückt sich das Relief der Münze auf dem Papier durch. Ich habe Baumrinden und Steine als reliefartige Untergründe benutzt und mit Ölkreide die Strukturen aufs Papier gerieben. Mich fasziniert hierbei vor allem der Aspekt der Dynamik, die trotz des „toten“ Ausgangsmaterials, auf dem Papier entstehen kann.

Die Frottagen sind mit zwei Ausnahmen 2014 entstanden.
„Nullpunktfeld“ habe ich 2016 auf blauem Packpapier gezeichnet und „Felanitx“ ist im Jahr 2018 entstanden.

Ich habe einzelne meiner Frottagen digital abfotografiert und noch einmal im Computer weiterbearbeitet. Hierdurch entstanden farbintensive Strukturen, die an die Urelemente des kosmischen und irdischen Lebens denken lassen: Galaxien, Sternenstaub, Meeresgrund, Feuer, Wasser u.ä.